Der Geruchsinn ist einer der ältesten und elementarsten Sinne. Kein anderer löst so viele Emotionen aus; längst Vergessenes wird durch einen Duft wieder in Erinnerung gerufen, wodurch er unsere Stimmungen unbewusst beeinflusst.
Bei der Planung eines Duftgartens ist zu beachten, dass Aromen von verschiedenen Pflanzenteilen und Tageszeiten freigesetzt werden. Wenn man in einem Garten einmal herausgefunden hat, dass ein Augenmerk auf Düfte gelegt wurde, wird man der Versuchung nicht widerstehen können, neue Düfte entdecken zu wollen.
Die Gestaltung eines Duftgartens ist individuell wie auch kreativ. Bei wenig Luftzirkulation, höchstens eine leichte Brise, die den Duft weiter trägt, kann man die Vielfalt eines Duftgartens beim Verweilen genießen. Aus diesem Grund verlangt ein Duftgarten immer einen windgeschützten Bereich, an dem im Idealfall durch Sonneneinstrahlung die Luft erwärmt wird.
Viele Düfte nehmen wir bei Vorbeigehen wahr. Sie haben meist ein intensives Aroma und sollten deshalb nicht neben einem Sitzplatz gepflanzt werden.
Andere Pflanzen geben ihren Geruch erst durch Berührung frei, da Ihre Öle in den Blättern und Stielen verborgen sind. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten für die Bepflanzung:
Duftwege und Duftrasen:
Bei dieser Variante müssen die ausgewählten Pflanzen eine gewisse Berühungsresistenz aufweisen. Für Duftwege werden die Pflanzen knapp am Weg gepflanzt und beim Vorbeigehen gestreift. Beim Duftrasen wird eine Mischung aus trittfesten und begehbaren Kräutern, die sich als Rasenersatz für „Nebenwege“ eignen eingesetzt. (Vorsicht: Duftrasen werden auch von Insekten, wie Bienen und Vespen aufgesucht!)
erhöhte Pflanzflächen:
Die zweite Möglichkeit ist die Duftfreisetzung durch Berührung mit der Hand. Hierfür sollten die Beete erhöht sein, wie Hochbeete, bepflanzte Mauern, Pflanzspiralen oder Kletterpflanzen.
Bei der aktiven Gartentherapie eignen sich vor allem Duftpflanzen, deren Arome erst durch Berührung freigesetzt werden. Dies ermöglicht neben der "Dufterforschung" auch das Training der Fein- bzw. Grobmotorik.
Duftpflanzen deren Aroma man beim Vorübergehen wahrnimmt, werden als Anziehungspunkt eingesetzt.
In einem Duftgarten soll nie auf die Vielfalt von Küchen- und Heilkräuter vergessen werden. Sie verstömen einen herrlichen aromatischen Geruch und sind perfekte Übergänge zum "Garten zum Schmecken"
Pflanzenliste nach Duftzeit und Intensivität
© 2019 Grünsinn - Sylvia Siedler
Landschaftsarchitektur & Therapiegärten